Der schönste Tag im Leben will festlich begangen werden. Eltern, Verwandte und Freunde sind anwesend, um das Brautpaar in den neuen Lebensabschnitt zu begleiten. Dabei stellt sich die Frage, ob es eine große oder kleine Hochzeit werden soll. Doch wovon ist die Anzahl der Hochzeitsgäste abhängig?
Wenn der ganz besondere Tag in Eurem Leben heranrückt, müsst Ihr entscheiden, wer ihn mit Euch feiern soll. Ob es eine große oder kleine Hochzeit werden soll, wird von vielen äußeren Faktoren bestimmt:
- Wie groß ist das finanzielle Budget?
- Sollen alle Familienmitglieder und Freunde eingeladen werden?
- Welche Größe hat die Hochzeitslocation?
- Gibt es genügend Unterbringungsmöglichkeiten?
- Setzen Bestimmungen wie beispielsweise Corona-Regeln Grenzen?
Es gibt jedoch immer mehr Paare, die sich auch unabhängig von diesen Fragen eine kleine Hochzeit wünschen. Weshalb?
Mehr Zeit für Euch
Kleinere Hochzeiten haben einen intimeren Rahmen. In die Gespräche können alle Gäste eingebunden werden. Ihr müsst daher bei der Hochzeitsfeier nicht von Tisch zu Tisch wandern, um mit allen Anwesenden ein Wort zu wechseln. Ladet Ihr 20 bis 30 Personen ein, nehmen Eure Eltern, Geschwister und enge Freunde an der Hochzeit teil. Diese Menschen kennen einander, sodass eine innige Atmosphäre und sehr persönliche Gespräche entstehen. Alle Gäste passen an eine Tafel und haben einander jederzeit im Blick.
Bei einer großen Hochzeit verbringt Ihr Euren Tag damit, Euch um die Gäste zu kümmern. Jeder erwartet, dass Ihr Euch zumindest ein wenig Zeit für ein Gespräch nehmt. Ist das nicht der Fall, kann Unmut aufkommen. Immerhin wurden Euch Hochzeitsgeschenke überreicht und daher erwarten viele Familienmitglieder oder Freunde die entsprechende Aufmerksamkeit.
Die Hochzeit ist jedoch Euer Tag. Die Aufmerksamkeit sollte auf Euch ruhen, damit Ihr jede Minute des Tages genießen könnt. Gäste sollten sich mit und für Euch freuen und Euch beglückwünschen. Eine überschaubare Anzahl an Hochzeitsgästen macht das möglich. In kleiner Runde können Geschichten aus der Vergangenheit ausgetauscht werden und jeder Anwesende ist involviert. Bei einer großen Hochzeit ist die Situation umgekehrt. Alle Gäste sind an verschiedenen Tischen untergebracht und was am Tisch des Brautpaares besprochen wird, bleibt für die anderen ein Geheimnis.
Wer darf zur kleinen Hochzeit kommen?
Fühlt Euch nicht verpflichtet, Verwandte und Freunde einzuladen. Was vor Generationen zur Tradition gehörte, müsst Ihr nicht mehr leben. Wenn es sich für Euch richtig anfühlt, Eure Eltern und Geschwister einzuladen und auf die restliche Verwandtschaft zu verzichten, dann ist das in Ordnung. Fragt Euch nicht, was die anderen Familienmitglieder von Euch denken werden. Es ist Euer Festtag, den Ihr nach Euren Vorstellungen gestalten dürft. Natürlich sind da Erwartungen, die an Euch gerichtet werden. Ihr feiert jedoch nicht Eure Hochzeit, um den Ansprüchen anderer Menschen gerecht zu werden.
Wenn es sich für Euch richtig anfühlt, könnt Ihr nur im Beisein der Trauzeugen heiraten und anschließend mit der Familie zusammentreffen. Ihr müsst nur hinter dieser Entscheidung stehen und wissen, dass Ihr ein Recht auf diese Entscheidung habt. Auch wenn andere Menschen das nicht verstehen wollen oder können.
Das finanzielle Budget
Viele Paare entscheiden sich trotz ausreichendem Budget für eine kleine Hochzeit. So kann das Geld für eine aufwändigere Dekoration der Location verwendet werden oder Ihr leistet Euch teurere Flitterwochen. Denkt daran, dass Ihr Euch am Ort des Geschehens wohlfühlen sollt. Blumenschmuck, die festlich gedeckte Tafel, Musik und das Catering sollen so sein, wie Ihr es Euch vorstellt. Ihr werdet nur einmal heiraten, deshalb überlegt Euch genau, was den Tag besonders machen kann.
Im Rahmen einer kleinen Hochzeit lässt sich alles persönlicher und detaillierter dekorieren. Natürlich ist das auch bei einer großen Hochzeit mit einem entsprechenden Budget möglich. Trotzdem erzeugt es eine andere Atmosphäre, wenn nur eine Tafel statt vieler Einzeltische aufgebaut wird. Auch Einladungskarten und Gastgeschenke schlagen bei einer kleinen Hochzeit finanziell anders zu Buche.
Bei einer Trauung mit über hundert Gästen müsst Ihr hingegen viel mehr Zeitaufwand einplanen, um die Einladungen zu schreiben und die Gastgeschenke zu verpacken. Außerdem lässt sich viel mehr Herzblut in diese Dinge stecken, wenn die Gästeliste überschaubar ist. Wollt Ihr kreativ werden und Einladungen, Platzkarten und Geschenke selbst erstellen, spricht auch der Zeitfaktor für eine überschaubare Gästeschar.
Haltet die Feier klein, wenn Ihr ein besonderes Ziel für die Flitterwochen und die Zeit danach habt. Vielleicht zieht Ihr gerade in eine neue Wohnung, die eingerichtet werden will. Steht Nachwuchs ins Haus oder möchtet Ihr aus persönlichen Gründen nicht viel Geld für die Hochzeit zahlen? Viele Paare empfinden es als Verschwendung, fünfstellige Summen für eine Hochzeit auszugeben und setzen bewusst auf einen kleinen Kreis von Anwesenden. Wenn es Euch auch so geht, solltet Ihr auf Euer Herz hören. Es geht nicht darum, was „man“ macht. Wenn Ihr Pläne habt, für die Ihr Geld braucht, solltet Ihr dieses nicht für eine große Hochzeit ausgeben, weil Ihr Euch dazu verpflichtet fühlt.
Die freie Trauung im kleinen Rahmen
Entscheidet Ihr Euch neben der standesamtlichen Hochzeit für eine freie Trauung, solltet Ihr die Gästeliste begrenzen. Hundert Gäste für die Trauungszeremonie auf einer Lichtung im Wald, am Strand oder auf einer Wiese unterzubringen, kann sonst zur Herausforderung werden. Wer sich für eine freie Trauung entscheidet, ist ohnehin an einer persönlicheren Atmosphäre interessiert. Schon aus diesem Grund wird es nur eine überschaubare Anzahl an Gästen geben. Außerdem sind eine sehr persönliche Traurede und Rituale, die Euch in die Ehe begleiten, nur für die engsten Angehörigen und Freunde bestimmt.
Selbst wenn der Kreis der Verwandtschaft groß ist, fragt Euch, mit wem Ihr regelmäßig in Kontakt steht. Diese Menschen sollten Euch an Eurem Hochzeitstag begleiten, denn nur sie sind auf emotionale Weise mit Euch verbunden. Bei einer freien Trauung habt Ihr freie Hand, was die Gestaltung anbelangt. Deshalb solltet Ihr nur von Menschen umgeben sein, die die persönliche Umsetzung dieser besonderen Feierlichkeit auch verstehen. Hier wird kein großer Aufwand betrieben.
Unter einem geschmückten Hochzeitsbogen gebt Ihr Euch das Jawort und werdet dabei von einem Trauredner oder Familienmitglied Eurer Wahl begleitet. Bei dieser Zeremonie ist Raum für individuelle Rituale, daher könnt Ihr zusammen einen Baum pflanzen, Eure Hochzeitskerze entzünden oder persönliche Glaubensbekenntnisse abgeben. In diesen Momenten sind Menschen an Eurer Seite wichtig, die diese Gesten verstehen und wissen, weshalb sie Euch wichtig sind. Nur dann könnt auch Ihr diesen besonderen Zauber empfinden, der mit Eurem Hochzeitstag verbunden ist.
Andere Kulturen, andere Bräuche
Manchmal sind es die Traditionen, die eine Heirat im kleinen Rahmen nicht möglich machen. In anderen Kulturen ist es selbstverständlich, dass jeder zur Hochzeit eingeladen wird, der nur ansatzweise zur Familie gehört. Ob Ihr diese Menschen alle persönlich kennt, spielt dabei keine Rolle. In dieser Situation ist es für Euch als Brautpaar wichtig, dass Ihr Euch einen kleineren Bezugsrahmen sucht. Die Hochzeit wird zwar groß und pompös, wenn ihr jedoch den kleineren Rahmen liebt, wählt Euch eine begrenzte Anzahl von Menschen, mit denen Ihr den Tag auf intensivere Weise verbringt.
Da sich bei großen Hochzeiten die meisten Menschen untereinander nicht kennen und im Kreis ihrer Bezugspersonen bleiben, fällt es gar nicht auf, wenn Ihr Euch auf Eure nächsten Angehörigen konzentriert. Vielleicht brecht Ihr auch frühzeitig zu Euren Flitterwochen auf und könnt dadurch entspannt in eine intimere Atmosphäre eintauchen. Solltet Ihr jedoch mit den Traditionen Eurer Herkunftsfamilie verbunden sein und diese pflegen, wird eine große Hochzeit zu Eurem ganz persönlichen Tag werden.
Es ist Euer Tag
Hochzeiten sind einzigartige Momente. Deshalb solltet Ihr Euch im Vorfeld überlegen, was Euch für diesen Tag wichtig ist. Möchtet Ihr alle Verwandten und Freunde zu einer großen Hochzeit einladen, solltet Ihr rechtzeitig mit der Planung beginnen. Organisiert Euch einen Hochzeitsplaner, der Euch einen großen Teil der Arbeit abnehmen kann. Sorgt auch dafür, dass Ihr an Eurem großen Tag immer wieder Momente findet, in denen Ihr allein seid und es nur um Euch geht.
Bei einer kleinen Hochzeit ist der schwierigste Schritt das Erstellen der Gästeliste. Wer darf kommen und wer bekommt nach der Hochzeit eine Karte, auf der die Vermählung bekanntgegeben wird? Ist das geschafft, könnt Ihr den schönsten Tag im Leben ganz nach Euren Vorstellungen kreieren. Mit den Menschen, die emotional mit Euch verbunden sind.