Hochzeit mit Kindern

Was vor Jahrzehnten nahezu undenkbar war – erst Kind, dann Hochzeit – ist heute völlig normal. Für den schönsten Tag Eures Lebens eröffnen sich wundervolle Möglichkeiten, wenn Ihr bereits Kinder habt, die Ihr mit einbezieht. Wir haben die schönsten Ideen für eine Hochzeit mit Kindern für Euch gesammelt. Dabei gelten die meisten Tipps nicht nur für die Kinder des Brautpaares, sondern auch für die jüngsten Gäste Eurer Feier. Die angegebenen Altersstufen sind fließend und vom Wesen Eurer Kinder abhängig.

Heiraten mit kleinen Kindern

Ausgehend vom jeweiligen Alter solltet Ihr auf ein ausgewogenes Verhältnis von Spannung und Entspannung achten. Die Kinder können kleine Aufgaben übernehmen, müssen aber auch die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen, wenn ihnen der Trubel zu viel wird.

Hübsch gekleidet und frisiert sind die Kleinsten so niedlich, dass jedem Gast bei ihrem Anblick das Herz aufgeht. Selbst Kinder im Windelalter können bei der Trauung schon kleine Aufgaben übernehmen. Klassiker sind dabei Blumen streuen, Ringe überreichen oder Autoschleifen an die Gäste verteilen.

Damit alle froh gestimmt bleiben, solltet Ihr unbedingt eine feste Betreuungsperson für jedes Kleinkind festlegen. Oma, Onkel oder beste Freundin haben bereits in der Kirche für alle Fälle Wickeltasche, Breigläschen und Lieblingsspielzeug Eurer Jüngsten dabei und wissen, wo ein ruhiger Platz für ein kleines Schläfchen oder zum Vorlesen zu finden ist. Auch bei der Wahl der Location empfiehlt es sich, auf die Kleinsten Rücksicht zu nehmen. Wo keine steilen Treppen, Brüstungen, Teiche oder Brunnen sind, kann auch niemand hinunter oder hinein fallen.

Ein Zauberer, ein Puppentheater oder eine Hüpfburg signalisieren den Kindern nicht nur, dass sie gern gesehene Gäste sind, sondern sorgen auch für Ablenkung und Beschäftigung. Vielleicht gehört zum Lokal sogar ein eigener Spielplatz? Das solltet Ihr bereits auf der Einladung erwähnen, damit auch die anderen Eltern ihre Kinder vom Rüschenkleid zur Tobehose wechseln lassen können.

Hochzeit mit Grundschulkindern

Kinder im Grundschulalter werden Euch eifrig bei den Hochzeitsvorbereitungen unterstützen wollen. Fühlt Euch von ihrer Energie und Begeisterung inspiriert, bezieht sie in die Planung ein. Wenn Eure Sprösslinge gern etwas für die Tischdekoration basteln möchten – lasst sie das gerne tun. Schließlich ist es auch ihr Tag, denn ihre Mama, ihr Papa heiraten.

Mit kindlich-krummen Buchstaben oder Drittklässler-Schönschrift verzierte Tischkarten geben dem Fest eine persönliche Note und Euren Kindern das Gefühl, etwas Wichtiges dazu beigetragen zu haben. Nehmt Sohn oder Tochter mit zur Anprobe des Brautkleides, zum Kauf des Hochzeitsanzugs und schafft so eine unvergessliche Erinnerung an einen besonderen gemeinsamen Moment. Erklärt Ihnen, was genau am Tag der Hochzeit passieren wird. Dann erschrecken sie nicht, wenn in der Kirche plötzlich der Oma Tränen über die Wangen kullern oder mitten in der fröhlichen Feier die wunderschöne Mama-Braut entführt wird.

Eine schöne Anregung: Auf der Hochzeitstorte stehen nicht nur zwei Figuren, sondern neben Braut und Bräutigam tauchen auch Eure Kinder dort auf. Damit wird die Torte zur Familientorte.

Ein vorher eingeweihter Erwachsener sollte während der Feier für die die Kinder zuständig sein. Eventuell geht er mit ihnen auf eine spannende Schatzsuche oder studiert spontan einen lustigen Programmbeitrag ein?

Bei mehreren Kindern bietet sich für die Mahlzeiten ein separater Kindertisch an. Der kann herrlich kindergerecht gestaltet werden: Hier dürfen buntes Geschirr, Malunterlagen, Wundertüten und Seifenblasen zum Einsatz kommen. Ab einem Alter von etwa vier Jahren bis hin zu Teenagern werden die jüngsten Gäste gern dort Platz nehmen, wenn sich genügend Gleichaltrige zusammenfinden. Einen einzelnen 15-Jährigen solltet Ihr vorher fragen, ob er lieber bei den Grundschülern oder bei den Erwachsenen sitzen möchte. Falls keine gleichaltrigen Kinder unter den Gästen sein werden, wird Euer Kind es Euch danken, wenn es den besten Freund oder die beste Freundin zur Hochzeit einladen darf.

Nicht mehr klein, noch nicht groß

Ab etwa 11 Jahren wollen die Kinder „ihr eigenes Ding“ machen. Sie benötigen kein Bespaßungsprogramm, sondern nur ein paar Anregungen. Eventuell übernimmt ein älterer Jugendlicher, der von den Kindern noch nicht als „erwachsen“ angesehen wird, die Betreuung und lenkt die übersprudelnde Energie in akzeptable Bahnen.

Eine Rally mit altersgerechten, nicht zu einfachen Aufgaben, die Suche eines Geocaches in der Nähe der Location oder die Bestimmung der Pflanzen des Restaurantgartens mittels Smartphone-App beschäftigen die Kinder nicht nur. Sie verhindern gleichzeitig, dass Ihr mit lustigen Streichen überrascht werdet. Wobei, wäre das wirklich so schlimm?

Alternativ könnt Ihr Euch von den Kindern einen Beitrag zum Programm wünschen und Euch überraschen lassen, was Ihnen einfällt. Oder Ihr bittet einen guten Freund, ein Quiz vorzubereiten mit Fragen wie beispielsweise nach dem Ort Eures Kennenlernens, was die Braut am liebsten zum Frühstück isst, wo Ihr in Eurem letzten Urlaub wart und ähnlichem Insiderwissen. Eure Kinder werden riesig stolz sein, die meisten oder gar alle Antworten korrekt geben zu können.

(ältere) Teenager

Sie fühlen sich mit ihren 16 oder 17 Jahren fast schon erwachsen und träumen eventuell bereits von ihrer eigenen Hochzeit. Darum werden Euch diese großen Kinder meist sehr gern bei der Planung Eures schönsten Tages unterstützen. Bezieht sie auf Augenhöhe ein. Sprecht mit ihnen über Hochzeitsbräuche wie zum Beispiel „Something Old, Something New, Something Borrowed, Something Blue, A Sixpence in your Shoe“, lasst sie Modeberater beim Aussuchen des Brautkleides sein oder die Tischdekoration entwerfen.

Gebt Ihnen ernsthafte Aufgaben wie die Gestaltung einer „Wedding Wall“, auf der die Gäste sich verewigen dürfen, oder die Zusammenstellung der Wundertüten für die jüngeren Gäste. Bei der Feier selbst sollte ein Erwachsener unauffällig ein Auge darauf haben, dass Onkel Max keinen Trinkwettbewerb mit seinen Nichten und Neffen veranstaltet. Noch besser ist, Ihr sprecht vorher mit Euren Kindern darüber und wisst, dass Ihr ihnen vertrauen könnt.

Was nicht nur kleinen Gästen gefällt

Typisch für eine große Feier sind verschiedene lustige Spiele und Vorführungen, die meist von den Gästen vorbereitet werden. Bittet die Organisatoren dieser Programmpunkte, Eure Kinder mit einzubeziehen. Dann haben die Kinder nicht nur das Gefühl, etwas Wichtiges beizutragen, sondern können Euch damit auch überraschen.

Achtet bei der Wahl des Lokals auf besondere Möglichkeiten, die Feier aufzulockern. Verfügt das Gasthaus über eine Kegelbahn, eine Dartscheibe oder einen Tischkicker? Prima, dann könnt Ihr einen kleinen Wettbewerb veranstalten. Alle Gäste haben die Chance, sich zwischen den meist üppigen Mahlzeiten sportlich zu bewegen. Der Sieger und die Siegerin gewinnen einen Tanz mit Braut und Bräutigam.

Feiert Ihr an einem See oder Fluss, kann eine Dampferfahrt besondere Fotomotive liefern. Noch mehr Spaß werdet Ihr haben, wenn die ganze Hochzeitsgesellschaft auf Tretboote steigen – traut Euch und haltet für alle Fälle ein paar Handtücher und trockene Kleidung bereit.

Bei Hochzeiten im großen Rahmen geht es meist sehr fröhlich und turbulent zu. Lachen, Tanzen, lustige Spiele gehören zur Feier und mit fortschreitender Dauer steigt meist der Lärmpegel. Umso schöner ist es, wenn Ihr Ruhe-Oasen anbietet, wohin sich Gäste vorübergehend zurückziehen können. Ein separater Raum mit einer bequemen Couchecke, um die tanzmüden Füße kurz hochzulegen für die Großen und eine Spielecke oder ein Spielzimmer für die Kinder mit Bausteinen, Puzzle, Autos, Malstiften und Papier werden dankbar angenommen.

Oder Ihr stellt etwas abseits, aber für alle erreichbar, ein großes antikes Bett mit verspieltem Eisengestell auf. Darauf lassen sich Decken, Kissen, Plüschherzen und Rosenblüten dekorativ platzieren. Fertig ist der perfekte Hintergrund für romantische oder auch witzige Paarfotos – nicht nur vom Hochzeitspaar, sondern auch von Oma und Enkel, Onkel und Schwager, Schwester und Hund … Und später am Abend wird vielleicht ein müder Onkel hier gern ein kleines Nickerchen machen.

Bei jeder Feier gibt es Gäste, denen irgendwann ein Nickerchen nicht mehr genügt. Ihr seid noch mitten im Tanzen, aber Eure Kinder oder die Tante wollen zu Bett gehen. Die Verantwortung, dass sie dort gut ankommen, solltet Ihr schon vor der Feier übertragen. Dann begleitet der Neffe den Gast nach Hause oder ruft ein Taxi und die Schwester der Braut bringt die Kinder ins Bett und liest Ihnen eine kurze Geschichte vor.